Tipps rund um nachhaltige und klimafreundliche Ernährung
Saisonal ist erste Wahl
Der Energieaufwand von Obst und Gemüse, das außerhalb der Saison angebaut wird, ist bis zu 100 mal höher.
Diese Lebensmittel werden entweder lange gelagert, über weite Strecken transportiert oder unter großem Energieaufwand angebaut. Saisonale Produkte sind nicht nur klimafreundlicher, sondern schmecken auch noch besser als monatelang im Kühlhaus gelagertes Obst oder im geheizten Treibhaus gezüchtetes Gemüse.
Was gibt es in der Region?
Erstaunlicherweise hat der Transport von Nahrungsmitteln innerhalb Europas nur einen geringen Anteil an den gesamten CO2-Emissionen, die bei der Lebensmittelherstellung frei werden.
Der Verzicht auf tierische Lebensmittel sowie eine effiziente Lagerung und Zubereitung zu Hause haben einen größeren Einfluss auf die Klimabilanz als der Verzicht auf importierte Waren. Dennoch lohnt es sich bevorzugt zu regionalen Produkten zu greifen, denn der Transport eingeflogener Lebensmittel verursacht 250 mal mehr CO2 als Waren aus der Region.
Bio ist besser
Im Ökolandbau werden weniger CO2, Methan und Lachgas als in der konventionellen Landwirtschaft produziert.
Der humusfördernde Ackerbau der ökologischen Landwirtschaft bindet mehr Treibhausgase als die konventionelle Anbauweise. Auch durch den Verzicht auf Kunstdünger wird Energie eingespart. Eine vollständige Umstellung auf klimaoptimierte ökologische Wirtschaftsweise würde die Treibhausemissionen in der Landwirtschaft um 15- 20 % senken.
Tierische Lebensmittel – möglichst wenig
Milchprodukte, Eier und Fleisch verursachen bei ihrer Herstellung beachtlich mehr CO2 als pflanzliche Lebensmittel.
Vor allem das Treibhausgas Methan, das durch die Verdauung und die Gülle der Rinder anfällt, wirkt sich negativ auf die Klimabilanz aus. Durch die Umstellung auf vegetarische Ernährung können pro Kopf und Jahr die CO2-Emissionen um bis zu 30 Prozent gesenkt werden. Für Milchprodukte gilt: je niedriger der Fettgehalt, desto besser für die Klimabilanz!
Lieber frisch als konserviert
Generell gilt, dass die Klimabilanz eines Lebensmittels umso schlechter ist, je intensiver das Produkt verarbeitet ist.
So verursacht Wurst beispielsweise mehr CO2-Emissionen als rohes Fleisch, da sie wesentlich mehr Verarbeitungsschritte durchläuft. Gleiches gilt für tiefgekühlte und konservierte Produkte. Bei Obst und Gemüsekonserven erhöhen sich die Emissionen auf das drei- bis fünffache im Vergleich zu frischer Ware.
Verpackung – weniger ist mehr
Der Einfluss der Verpackung auf die Klimabilanz eines Produkts wird häufig überschätzt.
Bei tierischen Lebensmitteln, bei deren Herstellung sehr viel CO2 entsteht, macht die Verpackung nur einen sehr geringen Anteil der CO2-Emissionen aus. Eine Ausnahme bilden Glaskonserven, deren Herstellung sehr energieintensiv ist. Mehrwegverpackungen sind die bessere Alternative zu Einwegverpackungen. Noch besser ist es, Behältnisse von zuhause beim Einkaufen mitzunehmen und an der Theke auffüllen zu lassen.
Energieeffizient kochen
Großen Einfluss auf die Klimabilanz im Bereich Ernährung hat die Zubereitung und Lagerung von Speisen im Haushalt.
Mit einem energiesparenden Kühlschrank der Effizienzklasse A+++, einem Wasserskocher und Schnellkochtopf lassen sich Lebensmittel energiesparend lagern beziehungsweise zubereiten. Einfache Verhaltensregeln – wie etwa Kochen nur mit Deckel, den Kühlschrank regelmäßig abtauen oder den Backofen nicht vorheizen – helfen, Strom und Geld zu sparen.
Reste verwerten
18,33 Millionen Tonnen Lebensmittelmüll fallen in Deutschland Jahr für Jahr an.
In jedem Lebensmittel steckt ein großer Energieaufwand, der für die Produktion, den Transport, die Lagerung und die Vermarktung der Produkte verbraucht wird. Die Auswirkungen sind vielfältig: auf den Geldbeutel, auf Klima und Umwelt und die weltweiten Ressourcen. Initiativen wie ShoutOutLoud vermitteln, wie sich Lebensmittel bestmöglich verwerten lassen.
Die Welt im Blick
Fairtrade-Kriterien fördern eine nachhaltige Anbauweise und die Schonung der Ressourcen;
dazu gehören der Erhalt der Bodenfruchtbarkeit, ein sparendes Wassermanagement und ein verringerter Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden. Fairer Handel trägt aber nicht nur zum Klimaschutz bei. Er erleichtert auch eine Anpassung der Menschen vor Ort an die klimatischen Veränderungen. Somit weist er nicht nur einen sozialgerechten Charakter auf, sondern leistet einen übergreifenden Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung.
Möglichst ohne Auto
Der Einkaufsweg selbst wirkt sich auch auf unseren CO2-Kontostand aus.
Wer mit dem Auto zum regionalen Erzeuger fährt, macht schnell die Vorteile einer klimaschonenden Lebensmittelwahl zunichte. Wenn möglich, öffentliche Verkehrsmittel nutzen oder den Einkauf zu Fuß. oder per Fahrrad erledigen.